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Das sächsische Bildungssystem im Test

Sachsen bleibt Sieger im Bildungsvergleich der Bundesländer

Sachsen hat Platz 1 im Vergleich der Bildungssysteme der deutschen Bundesländer belegt. Die Vergleichsstudie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) bewertet anhand von 12 Handlungsfeldern, die insgesamt 93 Indikatoren umfassen, inwieweit ein Bundesland Bildungsarmut reduziert, zur Fachkräftesicherung beiträgt und Wachstum fördert.

Internationale und nationale Schülerleistungsvergleiche

Zur Untersuchung der Leistungsfähigkeit der Schulen gibt es derzeit drei große internationale und nationale Vergleichsstudien.

Bildungsmonitor 2023 - Platz 1

Im Vergleich zu 2022 sind 2023 in allen Bundesländern rückläufige Qualitätsbewertungen feststellbar. Während für Sachsen mit einem Minus von 2,5 Punkten der Rückgang gering ausfällt, fällt der Trend bei den anderen Bundesländern in der Regel mit vier Punkten deutlich höher aus.

Ausgewählte Ergebnisse im Einzelnen:

Förderinfrastruktur (BM 2023: 1. Platz)

Sachsen weist hohe Ganztagsquoten in den Kindertageseinrichtungen und Grundschulen auf. So besuchten in Sachsen 90,6 Prozent der Grundschülerinnen und Grundschüler im Jahr 2021 eine offene oder gebundene Ganztagsschule (Bundesdurchschnitt: 47,5 Prozent). Deutlich überdurchschnittlich fiel mit 80,2 Prozent auch der Anteil der Schülerinnen und Schüler an Ganztagsschulen im Sekundarbereich I aus (Bundesdurchschnitt: 48,4 Prozent). Darüber hinaus wurden im Jahr 2022 von den Drei- bis Sechsjährigen 82,5 Prozent der Kinder in Sachsen ganztägig betreut (Bundesdurchschnitt: 47 Prozent). Im Jahr 2021 hatten außerdem 12,4 Prozent des Personals in Kindertageseinrichtungen einen Hochschulabschluss (Bundesdurchschnitt: 7,4 Prozent).

Schulqualität (BM 2023: 1. Platz)

Aufgrund der sehr guten Ergebnisse bei den letzten IQB-Schulleistungstests erreicht Sachsen Platz 1 bei der Schulqualität. In der aktuellen Kompetenzerhebung für die Viertklässlerinnen und Viertklässler aus dem Jahr 2021 wiesen die sächsischen Grundschülerinnen und Grundschüler die höchsten durchschnittlichen Kompetenzen in Mathematik und im Lesen sowie die zweitbesten Kompetenzwerte im Hörverständnis auf. Im Vergleich zur Vorgängerbefragung sind die durchschnittlichen Kompetenzen der Grundschülerinnen und Grundschüler jedoch geringer geworden.

Bildungsarmut (BM 2023: 1. Platz)

Die guten Bedingungen zur Verbesserung der sozialen Teilhabe machen sich beim Ziel der Vermeidung von Bildungsarmut bezahlt. In der aktuellen IQB-Vergleichsstudie für die Viertklässlerinnen und Viertklässler zählten in Sachsen relativ wenige Schülerinnen und Schüler zur Risikogruppe. Im Lesen und im Hörverständnis erreichte Sachsen hier den besten Wert aller Bundesländer und in Mathematik nach Bayern den zweitbesten Wert. Im Vergleich zur Vorgängerbefragung ist die Risikogruppe jedoch größer geworden. Verbesserungspotenzial besteht in Sachsen noch bei der Schulabbrecherquote. Diese lag im Jahr 2021 in Sachsen bei 8,7 Prozent, während sie im Bundesdurchschnitt 6,2 Prozent betrug. Beim Anteil der erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen aus dem Berufsvorbereitungsjahr erreicht Sachsen dagegen den zweitbesten Wert aller Bundesländer (Sachsen: 84,6 Prozent; Bundesdurchschnitt: 56,8 Prozent).

Digitalisierung (BM 2023: 13. Platz)

Verbesserungspotenzial gibt es bei der täglichen Nutzung von digitalen Medien im Schulunterricht. Auch bei der Ausstattung mit schnellem W-LAN an den Schulen gibt es ebenfalls noch Verbesserungsbedarf. Erneut warb Kultusminister Christian Piwarz eindringlich dafür, die digitalen Angebote des Freistaates für den Schulunterricht zu nutzen.

Mit dem Ziel, alle sächsischen Schulen bis Ende 2025 an schnelles Internet anzuschließen, hat das Kultusministerium die »Initiative Breitband« ins Leben gerufen. Insgesamt stehen 21,8 Millionen Euro für das Vorhaben zur Verfügung. Derzeit verfügen rund 20 Prozent der Schulen lediglich über eine Bandbreite von 100 Mbit/s oder weniger.

PISA 2015 - internationaler Vergleich

Bei jedem PISA-Zyklus werden die drei Domänen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften getestet, wobei 2015 die Naturwissenschaften als Schwerpunktdomäne mit deutlich mehr Aufgaben und längerer Testzeit vertieft untersucht wurden.

In den Naturwissenschaften liegt Deutschland mit 509 Punkten signifikant über dem OECD-Durchschnitt von 493 Punkten. Die OECD-Spitzenstaaten sind Japan (538), Estland (534), Finnland (531)
und Kanada (528). Im Vergleich zu 2006, als die Naturwissenschaften erstmals Testschwerpunkt waren,
sind die Leistungen in Deutschland stabil geblieben.

Fünfzehnjährige in Deutschland haben im internationalen Vergleich und im Vergleich zu 2006 deutlich weniger Freude und zeigen weniger Interesse an den Naturwissenschaften. Gleichwohl können sich Jungen im Vergleich zu 2006 häufiger eine Tätigkeit in MINT-Berufen vorstellen.

Auch in Mathematik liegt Deutschland (506 Punkte) signifikant über dem OECDDurchschnitt (490 Punkte). Gegenüber PISA 2012, als Mathematik zuletzt Testschwerpunkt war, haben sich die Leistungen statistisch nicht signifikant verändert.

Die Lesekompetenz liegt mit 509 Punkten signifikant über dem OECD-Durchschnitt von 493 Punkten. Seit der ersten PISA-Erhebung 2000 ist der Kompetenzmittelwert damit um 25 Punkte gestiegen. Seit 2009, als Lesen zuletzt Testschwerpunkt war, ist die Leistungsspitze von 7,6 % auf 11,7 % deutlich gestiegen und liegt über dem OECD-Durchschnitt (8,3 %).

An der PISA-Studie nahmen 253 Schulen mit 10.500 Schülerinnen und Schülern in ganz Deutschland am PISA-Test teil. Einen Bundesländervergleich gibt es nicht. Weltweit beteiligten sich 73 Länder.

Aus Sachsen nahmen die 15-jährigen Schülerinnen und Schüler von drei Gymnasien und fünf Oberschulen teil. Die Untersuchung fand im Zeitraum vom 20. April bis 29. Mai 2015 statt.

PISA 2012 - internationaler Vergleich

Der Schwerpunkt der internationalen PISA-Erhebung 2012 lag auf Mathematik, wobei Lesekompetenz, Naturwissenschaften und Problemlösen die Nebenkomponenten der Erhebung bildeten. PISA 2012 umfasste darüber hinaus zum ersten Mal eine Beurteilung der finanziellen Allgemeinbildung junger Menschen.

Deutschland erreichte in allen Kompetenzbereichen Ergebnisse, die signifikant über dem OECD-Durchschnitt lagen. Besonders erfreulich war, dass der Zusammenhang von sozialer Herkunft und Schülerinnen- und Schülerleistung deutlich geringer wurde. An dem PISA-Test haben aus Sachsen die 15-jährigen Schülerinnen und Schüler von drei Gymnasien, drei Oberschulen und einer Förderschule teilgenommen.

PISA 2006 - innerdeutscher Ländervergleich

Sachsens Schülerinnen und Schüler haben beim PISA-Test im innerdeutschen Vergleich hervorragend abgeschnitten. Sie belegten sowohl beim Schwerpunkt Naturwissenschaft als auch in den Teilbereichen Mathematik und Lesekompetenz den ersten Platz vor Bayern und Thüringen.

Sachsen hat sich seit dem ersten PISA-Test vor acht Jahren stetig verbessert und nimmt nicht nur innerhalb Deutschlands eine Spitzenposition ein, sondern ist auch international sehr gut platziert. In allen drei Testbereichen liegen die Sachsen deutlich über dem OECD-Durchschnitt. So erreichten die sächsischen Schülerinnen und Schüler bei der naturwissenschaftlichen Kompetenz 541 und damit 40 Punkte mehr als der OECD-Durchschnitt. Sie sind damit Zweiter hinter Finnland und vor Kanada. Bei den mathematischen Kompetenzen kam Sachsen mit 523 Punkten gemeinsam mit Japan auf Rang 6 und für die Lesekompetenz gab es auf der internationalen Skala Platz 7. Zur Spitzengruppe beim Lesen gehören Korea, Finnland und Kanada.

PISA 2003 - Platz 2*

Im Ergebnis des PISA-Tests 2003 hat Sachsen im innerdeutschen Vergleich eine Spitzenposition: Platz 2 in Mathe, Naturwissenschaften, Problemlösen, Platz 3 Lesen.

Aber auch der Leistungsabstand von Sachsen gegenüber der internationalen Spitze ist deutlich geringer als zu den schlechtesten deutschen Bundesländern. Die Kompetenzen der Mittelschülerinnen und -schüler entsprechen dem OECD-Durchschnitt, die Leistungen der Gymnasiasten liegen noch ca. 100 Punkten darüber.

Der Anteil sehr leistungsschwacher Schülerinnen und Schüler und das Ausmaß ihrer Defizite ist in Sachsen nicht nur im Deutschlandvergleich relativ gering, sondern ist auch deutlich geringer als im OECD-Schnitt.

Gegenüber der ersten PISA-Studie aus dem Jahr 2000, bei der Sachsen ebenfalls bereits zur Spitzengruppe gehörte,  erzielte Sachsen 2003 in allen Kompetenzbereichen deutliche und statistisch signifikante Verbesserungen:

  • Mathematik: Für Sachsen und Thüringen sind die bundesweit größten Zuwächse zu verzeichnen. Bei den mathematischen Kompetenzen erreichten hiesige Gymnasialschülerinnen/-schüler den zweiten Platz.
  • Lesen: Die Kompetenz konnte bedeutsam verbessert werden.
  • Naturwissenschaften: Platz 2 im deutschen Vergleich aller Schülerinnen und Schüler und Platz 1 für die Gymnasien.

Chancengerechtigkeit: Sachsens Bildungssystem gilt als gerecht. Das belegt die PISA-Studie auch. Der schulische Erfolg ist ähnlich gering von der sozialen Herkunft abhängig wie in Kanada, Japan oder wie beim Pisa-Sieger Finnland. Zugleich zeigt sich eine sehr hohe Bildungsbeteiligung bei hohem Kompetenzniveau.

*im deutschen Vergleich

Internationaler UNICEF-Bericht zur Situation der Kinder in Industrieländern - Platz 1*

Die erste internationale Vergleichsstudie zur Situation der Kinder in Industriestaaten vergleicht die zentralen Aspekte kindlicher Entwicklung in 21 Industrieländern. UNICEF hat die Lage der Kinder anhand von sechs Dimensionen umfassend verglichen: materielle Situation, Gesundheit, Bildung, Beziehungen zu Eltern und Gleichaltrigen, Lebensweise und Risiken sowie eigene Einschätzung der Kinder und Jugendlichen. Deutschland erreicht in allen Dimensionen nur durchschnittliche Werte. Für den Bericht wurden Daten aus internationalen Studien und Untersuchungen auf Länderebene ausgewertet. Deutschlandweit bekommen Kinder in Sachsen die beste Bildung.

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