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Berufliches Gymnasium

Abitur nach der Oberschule

Wer eine allgemeinbildende Schule oder eine berufliche Ausbildung mit guten Leistungen absolviert hat, kann am Beruflichen Gymnasium die Allgemeine Hochschulreife (Abitur) erwerben. Damit steht der Weg zu Hochschulen und Universitäten im In- und Ausland offen. Im Unterschied zum Gymnasium vermittelt das Berufliche Gymnasium zusätzlich berufsbezogene Inhalte der gewählten Fachrichtung.

Die Fachrichtungen

Am Beruflichen Gymnasium gibt es die Fachrichtungen:

Am Beruflichen Gymnasium der Fachrichtung Agrarwissenschaft wird neben der Allgemeinen Hochschulreife eine spezifische berufliche Orientierung für den »grünen Bereich« vermittelt. Die Fachrichtung bereitet damit besonders gut auf ein Studium beziehungsweise einen Beruf in der Agrarwirtschaft, Agrarbiologie, Umwelt und Ökologie vor.

Am Beruflichen Gymnasium der Fachrichtung Biotechnologie wird neben der Allgemeinen Hochschulreife eine berufliche Orientierung im Wachstumssektor Biotechnologie vermittelt, ohne Spezialisierung auf rote (medizinische Anwendungen), grüne (Gentechnik bei Pflanzen) beziehungsweise weiße (industrielle Anwendungen) Biotechnologie.

Im Berufliche Gymnasium der Fachrichtung Ernährungswissenschaft wird neben der Allgemeinen Hochschulreife eine spezifische berufliche Orientierung auf den Gebieten Ernährung und Gesundheit vermittelt.

Im Beruflichen Gymnasium der Fachrichtung Gesundheit und Sozialwesen wird neben der Allgemeinen Hochschulreife eine breite berufliche Orientierung sowohl für medizinisch-pflegerische als auch sozial-betreuende Berufe beziehungsweise Studiengänge vermittelt.

Im Beruflichen Gymnasium dieser Fachrichtung wird neben der Allgemeinen Hochschulreife eine breite berufliche Orientierung im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie einschließlich Geschäftsprozessen in Unternehmen vermittelt.

Im Beruflichen Gymnasium der Fachrichtung Technikwissenschaft wird neben der Allgemeinen Hochschulreife eine spezifische Orientierung in Richtung Ingenieurberuf vermittelt.

Im Beruflichen Gymnasium der Fachrichtung Wirtschaftswissenschaft wird neben der Allgemeinen Hochschulreife eine breite berufliche Orientierung für den kaufmännischen Bereich vermittelt.

Die Wahl der Fachrichtung ist nicht bindend für die spätere Studienrichtung. Das heißt, auch wer sich für die Fachrichtung »Technikwissenschaft« entscheidet, kann später zum Beispiel Betriebswirtschaft studieren. Die Ausbildung erfolgt im Vollzeitunterricht und beinhaltet keinen Berufsabschluss.

Dauer

Die Ausbildung dauert drei Jahre und ist unterteilt in die Einführungsphase in der Klassenstufe 11 im Klassenverband und die Qualifikationsphase in den Jahrgangsstufen 12 und 13 im Kurssystem. Sie endet mit der Abiturprüfung.

Unterricht und Prüfungen

Unterrichtet wird in den Fächern Deutsch, Englisch, einer zweiten Fremdsprache, Geschich-te/Gemeinschaftskunde, Mathematik, Biologie, Chemie, Physik, Informatik, Religion/Ethik, Sport und mit Ausnahme der Fachrichtung Wirtschaftswissenschaft im Fach Wirtschaftslehre/Recht.

In der Qualifikationsphase wird aus den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik das erste Leistungskursfach gewählt. Das zweite Leistungskursfach ist durch die Fachrichtung festgelegt:

  • Agrartechnik mit Biologie in der Fachrichtung Agrarwissenschaft,
  • Biotechnik in der Fachrichtung Biotechnologie,
  • Ernährungslehre mit Chemie in der Fachrichtung Ernährungswissenschaft,
  • Gesundheit und Soziales in der Fachrichtung Gesundheit und Sozialwesen,
  • Informatiksysteme in der Fachrichtung Informations- und Kommunikationstechnologie,
  • Technik in der Fachrichtung Technikwissenschaft,
  • Volks- und Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen in der Fachrichtung Wirtschaftswissenschaft.

Im Wahlbereich kann eine Vertiefung in der Fachrichtung oder Naturwissenschaft gewählt oder eine weitere Fremdsprache erlernt werden. Außerdem gibt es Angebote in den Fächern Kunst, Musik oder Literatur.

In der Klassenstufe 11 werden die Schülerinnen und Schüler schrittweise an wissenschaftliches Arbeiten herangeführt, indem sie eine Dokumentation oder einen Bericht zum obligatorischen zweiwöchigen Praktikum erstellen. Später, in der Qualifikationsphase, fertigen sie dann eine Belegarbeit in einem Fach ihrer Wahl an. Außerdem kann selbständige Arbeit über zwei Schulhalbjahre als besondere Lernleistung (BELL) in die Abiturprüfung eingebracht werden.

Die Abiturprüfung wird in den zwei Leistungskursfächern, einem weiteren Fach schriftlich und zwei weiteren Fächern mündlich abgelegt. Deutsch, Mathematik und eine Fremdsprache sind neben dem zweiten Leistungskursfach verbindliche Prüfungsfächer.

Anmeldung

Die Beruflichen Gymnasien des Freistaates Sachsen sind den Beruflichen Schulzentren (BSZ) zugeordnet. Daneben existieren auch Schulen in freier Trägerschaft.

Die Anmeldung erfolgt direkt an einem Beruflichen Gymnasium Ihrer Wahl.

Der Aufnahmeantrag muss bis zum 31. März des Jahres, in dem die Aufnahme beabsichtigt ist, gestellt werden. Die Aufnahmeentscheidung wird Ihnen schriftlich bis zum 15. Mai mitgeteilt.

Schulstandorte und finanzielle Fördermöglichkeiten

Mit einer Abfrage in der sächsischen Schuldatenbank – Schulporträt werden die Schulstandorte angezeigt, die die Beruflichen Gymnasien mit der gewünschten Fachrichtung anbieten.

Für die Ausbildung am Beruflichen Gymnasium kann eine Ausbildungsförderung nach Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) beantragt werden.

Informationen über das AzubiTicket Sachsen erhalten Sie über die Verkehrsunternehmen und -verbünde.

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